verpackungsmüll

Auf dem Frühstückstisch steht der Orangensaft im Tetra Pack, auf dem Weg ins Büro gibt es noch schnell einen Coffee to go am Kiosk und für den Snack zwischendurch holen wir uns im Supermarkt mal eben ein in Folie eingeschweißtes Sandwich. Schon haben wir jede Menge Müll produziert, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.

Das Müllproblem ist auch nach der Einführung des Mehrwegpfands nicht drastisch zurückgegangen wie sich die deutschen Politiker im Vorfeld erhofft hatten. Noch immer werden mehr als 212 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf in der Bundesrepublik produziert. Somit ergeben sich Zahlen, die aufzeigen, dass der Verpackungsmüll in den Jahren von 2014 bis heute 464.800 Tonnen auf 600.300 Tonnen, alleine für Getränkeverpackungen, enorm gestiegen ist.

Besonders bei der Verpackung von Getränken wird extrem viel Abfall produziert, denn noch lange nicht alle Getränke werden in Mehrwegbehältern angeboten. Besonders die gute alte Dose erlebt in diesen Jahren ein wahres Revival und wird immer häufiger gekauft. Etiketten, Sixpack Verpackung, Verschluss oder Folie werden so en masse geschaffen und landen nicht selten einfach in der Natur.

Das hatten sich insbesondere die Politiker der Grünen ganz anders vorgestellt, als im Jahre 2003 die Bundesregierung den Mehrwegpfand verabschiedete. Gedacht waren 80 Prozent der angebotenen Getränke in Mehrwegbehältern zu verkaufen. Das Ziel wurde verfehlt. Auch als kalkulatorischen Gründen werden insbesondere Erfrischungsgetränke sowie alkoholische Getränke vermehrt in Pfandfreien Behältnissen angeboten.

Ein neues Ziel der Bundesregierung ist die deutliche Kennzeichnung von Artikeln, auf die ein Pfand behoben wird. Hinweisschilder sollen dem Kunden verständlich deklarieren, welche Flaschen, ob Einweg oder Mehrweg, pfandfrei sind und welche eben nicht. Ob dies allerdings den Verpackungsanstieg regulieren kann, bleibt weiterhin fraglich.

Der Anteil an Mehrwegflaschen soll in den kommenden Jahren drastisch erhöht werden, denn je mehr Getränke in Mehrwegbehältern angeboten werden, desto geringer ist die Produktion von Verpackungsmaterialien.

Dabei ist das Getränkeproblem nur die Spitze des Eisberges. Denn jedes Jahr werden in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 17,1 Millionen Tonnen Verpackungsmüll produziert. Dazu zählen neben Plastik auch Kartons und Glas. Die Konsumgesellschaft produziert Unmengen von Verpackungsmüll durch den Ankauf neuer Produkte und vor allem durch Bestellungen aus dem Online Shop, denn hier wird die Ware natürlich im Karton geliefert.

Oftmals mahlen die Mühlen der Politik sehr langsam und es dauert sein Zeit bis bestimmte Maßnahmen ihre Wirkung zeigen. Für all die, die nicht so lange warten und selbst Initiative ergreifen wollen, gibt es hier nun 5 Tipps, mit denen man sofort etwas gegen unnötigen Müll machen kann:

Coffee to go im Thermobecher

Für viele Menschen ist der morgendliche Kaffee ein lieb gewonnenes Ritual. Auf dem Weg ins Büro holt man sich schnell einen Becher mit dem muntermachenden Heißgetränk. Kaum einer macht sich dabei Gedanken, wie viel Müll er mit dieser täglichen Routine im Jahr produziert.

Viele Kaffeeanbieter bieten ihren Kunden nun eine Alternative, bei der man auch noch bares Geld sparen kann. Wer seinen eigenen Thermobecher mit in den Laden bringt, um diesen dort mit frischen Kaffee befüllen zu lassen, sparen nicht nur jeden Tag Verpackungsmüll ein, sondern bekommen in vielen Cafes oder Bäckereien auch noch einen Rabatt, denn der Anbieter spart dadurch auch den Einkauf der Pappbecher.

Wer noch keinen Thermobecher hat, sollte sich schleunigst einen besorgen. Etwas Inspiration kann man sich in diesem Thermobecher-Test und -Ratgeber holen.

Öfter mal zu Hause essen

Wenn das abendliche Meeting einmal zu lange gedauert hat oder man einfach keine Lust aufs Kochen hat ist der Gang zur Dönerbude oder der Anruf beim Pizzalieferanten vorprogrammiert.

Doch auch hier lauert die Müllfalle, denn Lebensmittel werden zum warmhalten in wärmehaltenden Aluverpackungen angeliefert. Jedes Produkt ist einzeln in reichlich Folie eingewickelt um die Wärme der Speise halten zu können. Schnell entsteht ein Berg Müll für die Lieferung von Salat, Nudeln, Pizza oder Döner.

Deutlich umweltschonender ist es also, doch zu Hause den heimischen Herd anzuheizen und sich auch nach einem stressigen Tag ein Gericht selbst zuzubereiten. Diese Variante spart der Umwelt nicht nur einiges an Verpackungsmüll, sondern ist auch deutlich günstiger und gesünder.

Öfter mal in den Biomarkt

Bioprodukte gibt es natürlich heute schon in jedem Supermarkt. Doch auch hier lauert jede Menge Verpackungsmüll auf den Endverbraucher. Besser ist diese Variante, die in manchen Bioläden bereits seit geraumer Zeit praktiziert wird:

Zero Waste lautet das Motto hier, bei dem Produkte direkt aus an der Wand installierten Behältnissen in mitgebrachte Behältnisse umverpackt wird. So kann mann sich Seife, Müsli oder gar Waschmittel in mitgebrachte Flaschen oder Glasbehälter einfüllen und verzichtet so auf die Verpackung.

So spart man nicht nur Verpackungsmüll, sondern kann sich individuelle Mengen der gewünschten Produkte auswählen. So wird daheim auch sicherlich kein Rest weggeschmissen.

Lieber in die Stadt als an den Computer

Besonders wenn das große Geschenkeshopping vor dem Fest der Liebe ansteht, wird online geshoppt was das Zeug hält. Zuhause stapeln sich Pakete und Packmaterialien die als Puffer im Versandkarton dienen. Der Mülleimer quillt in dieser Zeit über.

Dabei macht es doch viel mehr Spaß, selbst in die festlich geschmückten Läden zu gehen und dort nach hübschen Geschenkideen Ausschau zu halten. Beim Kauf wird natürlich auf die Plastiktüte verzichtet und das Gekaufte in die Stofftüte gepackt.

Dinge reparieren

Besonders elektronische Geräte, ob Toaster, Kinderspielzeug oder das TV gehen schnell kaputt. Bevor man ein neues Gerät kauft, und so eine Menge Müll produziert, besonders Elektrogeräte werden sehr gut in Plastik verpackt, kann man versuchen das Gerät selbst zu reparieren. Das verringert das Müllaufkommen und spart bares Geld.

Verpackungsmüll in Deutschland und 5 Tipps wie du heute dagegen etwas tun kannst

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